SG Nord - SG Selters/Erbach 1:2 (0:0)

Von Marius Schönherr

Bei der SG Nord möchte die SG Selters/Erbach nach den knappen Siegen in Eisenbach und gegen Heringen/Mensfelden den dritten Dreier in Folge einfahren. Die erste Halbzeit der Partie entpuppt sich – man kennt es bereits aus den letzten Spieltagen – als schwierig, im zweiten Durchgang bringt der Klassiker der Saison die Mannschaft der Bach- und Wassermänner auf die Siegesstraße. Die Defensive vorm starken Till Wuttich sichert einmal mehr den positiven Ausgang.

Beide Mannschaften waren auf dem Dorchheimer Kunstrasenplatz lange damit beschäftigt, sich gegenseitig zu „beschnuppern“. Hätte man an dieser Stelle zwei Euro in der Tasche übriggehabt, wären einem wohl die beiden Begriffe „lange“ und „Abtastphase“ über die eigenen Lippen geglitten – das Phrasenschwein wäre gefüttert gewesen. Und so waren gefährliche Strafraumszenen rar gesät, die erste große Chance wäre dafür aber beinahe im Netz gelandet. Luca Jeck legte sich den Ball 17 Meter vor dem Kasten zurecht, drehte den selbigen aber hauchzart am rechten Pfosten vorbei. Die Partie blieb zäh, für das nächste Raunen von außen musste Yannik Wallis Versuch aus über 30 Metern herhalten, der aber knapp über den Kasten flog (28.). Die größte Chance der ersten Hälfte brachte Benjamin Maurer auf den Zettel, der von Marvin Schmidt und Justin Wolter in Szene gesetzt wurde, aber aus guter Position zu harmlos abschloss (31.). Auch die umgekehrte Spielfolge resultierte vor dem Seitenwechsel nicht in einen Torerfolg, als Justin Wolter die Flanke Benjamin Maurers am Objekt der Begierde vorbeiköpfte (45.+1).

Auf Seiten der SG Selters/Erbach blieb man aber zuversichtlich, mit den eigenen Stärken im Hinterkopf sollte das Ziel an diesem Nachmittag weiter verfolgt werden. Einer, der seine Stärken im Zweikampfverhalten in der Defensive in den letzten Wochen immer wieder bestätigte, hatte auch an diesem Sonntagnachmittag seinen Sahnespender eingepackt, mit dem er in der laufenden Spielzeit immer wieder für das Sahnehäubchen inklusive Marshmallow sorgte: Nach einem Foul an der Strafraumgrenze schritt Nils Toffeleit beinahe aufreizend zum Tatort, um den Ball wie gewohnt haltbar, aber doppelt abgefälscht in die Maschen schickte und seiner Mannschaft die Führung bescherte (51.). Während der Kapitän seine Freistoßfähigkeiten seit Anfang der Saison in Sonderschichten einstudierte, wollte sein Spielertrainer Benjamin Maurer einer Bayern-Legende nacheifern, zog von der rechten Seite nach innen und traf mit dem linken Fuß ins lange Eck zum 0:2; sein Trainerkollege Stefan Rieth bejubelte ihn in der Folge mit „Arjen“ (66.) – bis auf die Frisur hatte alles gepasst. Der Vierzehnte der Kreisoberliga gab derweil noch nicht auf, SGN-Kapitän Moritz Jung schoss sträflich frei mit Hilfe der Latte den Anschlusstreffer (72.) und sorgte in den Schlussminute für Spannung. Der eingewechselte Julian Haake kam vier Zeigerumdrehungen später noch einmal geschickt zum Abschluss; Keeper Till Wuttich klärte aber zur Ecke. Der SG Selters/Erbach offenbarten sich nun Räume zum Kontern, die endgültige Entscheidung blieb aber aus, als Benjamin Maurer den gestarteten Simon Litzinger schickte, der den Keeper umkurvte, aber nicht mehr erfolgreich zum Abschluss kam (83.). Mit dem Ende der regulären Spielzeit rettete Till Wuttich den Auswärtssieg gegen Spielertrainer Marvin Rademacher, der sich im Strafraum behauptete (90.).

Der souveräne Schiedsrichter Jonas Hautzel beendete die Partie nach 93 Minuten, die Mannschaft aus dem Taunus freute sich über den dritten Sieg in Serie. Einmal mehr kam man nach einer torlosen ersten Hälfte gestärkt aus der Kabine und nahm verdienterweise die drei Punkte mit nach Hause.


Am kommenden Sonntag geht es zuhause gegen die TSG Oberbrechen.